„Aber wir leben doch in Deutschland, alle Produkte, die zugelassen sind, sind völlig ungefährlich für mein Kind.“
Das diese Annahme falsch ist, zeigt Öko-Test immer wieder.
Immer wieder?
Ja genau. Da es die Eltern nicht zu interessieren scheint — interessiert es die Hersteller scheinbar auch nicht. 1
Nur so lässt sich erklären, warum Jahr für Jahr immer noch Kinderwagen auch größerer und auch namhafter Hersteller, deren Image auf der hohen Qualität ihrer entsprechend hochpreisiger Produkte basiert, in Tests zum Teil mit „mangelhaft“ oder gar „ungenügend“ und „nicht verkehrsfähig“ abschneiden.
Damit du dein Kind nicht ungewollt unnötigen Schadstoffausdünstungen aussetzt oder es nach drei Monaten nicht mehr in die Wanne passt, nenne ich in diesem Beitrag einige Punkte, die immer wieder von den Testern kritisiert werden.
Inhaltsverzeichnis
- 1 Der perfekte Kinderwagen?
- 2 Stiftung Warentest testet Kinderwagen (2015)
- 3 Stiftung Warentest testet Kinderwagen erneut (2017)
- 4 Öko-Test testet Kinderwagen (2015)
- 5 Öko-Test-Ergebnisse von 2015
- 6 Zusammenfassung
- 6.1 Tipps zum Kinderwagenkauf
- 6.2 Checkliste kostenlos downloaden
- 6.2.1 Kompromisse, die man eingehen und nicht eingehen sollte
- 6.2.2 So kannst du die Auswahl schnell reduzieren
- 6.2.3 Brauchst du das?
- 6.2.4 Dinge, die optional sind
- 6.2.5 Kinderwagen super, aber schadstoffbelastet ‑was tun?
- 6.2.6 Testurteil deines Wunsch-Kinderwagens gesucht?
- 6.2.7 Fußnoten
Der perfekte Kinderwagen?
Ich hatte ich schon immer eine genaue Vorstellung: elegant, vielseitig und funktional. Ich mag klare Linien und elegante Schnitte auch bei meiner Kleidung, weil mein Kopf immer so überquillt mit Informationen und Gedanken, dass ich in meinem visuellen Umfeld, wenn ich kann, auf Details und schwammige Konturen verzichte.
Rein vom Design her gefallen mir persönlich Kinderwagen wie Stokke Xplory, Mutsy Evo, ABC Design Condor 4, Moon Nuova City, Joie Chrome DLX, Osann Pep und Hauck Maxan 4.
Doch oberste Priorität hat natürlich die Sicherheit und Unversehrtheit meines Kindes. Darum waren und sind meine besten Freunde sowohl während als auch nach der Schwangerschaft Mrs. Öko-Test und Mr. Stiftung Warentest.
Das ist mir wichtig 1
Sicherheit, Gesundheit und Ergonomie (kindgerechte Konstruktion)
Babys Körper ist noch im Aufbau und Babys schlafen in den ersten Monaten auch viel im Kinderwagen. Abgesehen von der Schlafqualität (und damit der Stimmung des Babys unterwegs und danach), beeinflusst der Kinderwagen auch die körperliche Entwicklung. Bestenfalls wird sie nicht durch eine fehlerhafte, unergonomische Konstruktion negativ manipuliert.
Hier ist vor allem die Übergangszeit entscheidend, denn man darf das Kind nicht zu früh hinsetzen, weil es z.B. nicht mehr in die Babyschale passt. Die meisten Buggys sind auf ein Alter von 9 Monaten ausgelegt und somit stützen sie den Rücken nicht und die Muskulatur wird stark beansprucht.
Die Kinder „hängen“ im Wagen, können ihre Füße nicht abstellen (was Druck auf die Kniee ausübt), sie sacken ein oder zur Seite, der Kopf baumelt…
Darum ist mir bei einem Kinderwagen folgendes wichtig:
- Kindgerechte Konstruktion
- Zuverlässiges Gurtsystem
- Gute Luftzirkulation
- Guter Sonnenschutz
- Guter Sichtkontakt — Möglichkeit den Sportsitz in beide Richtungen zu drehen
Das ist mir wichtig 2
Handhabung und Funktionalität
Weil Mami und Kinderwagen in den nächsten Monaten aber auch sehr viel Zeit miteinander verbringen werden, kommt als dritter Faktor für mich auch die Funktionalität hinzu. Für mich besonders wichtig ist, dass der Kinderwagen
- Leicht ist (ich wohne im 3. Stock und es ist verboten den Kinderwagen im Flur stehen zu lassen);
- Kompakt (ich habe einen winzigen Kofferraum);
- Schnell auf- und zuklappbar (wenn mein Kind nach mir kommt, ist warten nicht seine Stärke);
- Einfach und intuitiv verstellbar (zwischendurch mal eben die Sitzrichtung wechseln, sollte kein Problem sein: mal will Baby die Autos sehen, mal braucht es Schutz vor zu vielen Reizen);
- Und vielseitig (die Sitzhöhe ist anpassbar? Wunderbar).
Etwa im 4. Monat (18. SSW) abonnierte ich daher das Öko-Test Magazin für 2019. Zusätzlich deckte ich mich ein, mit:
- dem Öko-Test Jahrbuch Kinder und Familie für 2018;
- dem Ratgeber Öko-Test Kinder und Familie (2015, 2016, 2017),
- Öko-Test Spezial Kinder und Familie (2014, 2016, 2017),
- sowie das Öko-Test Jahrbuch Kinder und Familie für 2019 — alles als Paket,
- inklusive des Öko-Test Jahrbuchs für 2018 und
- der Öko-Test Magazine von März bis Dezember 2018.
Getreu dem Motto: wennschon, dennschon.
Außerdem habe ich bereits zu Weihnachten, dank eines Angebots, das Jahrbuch Stiftung Warentest 2018 (inkl. alle einzelnen Ausgaben in digitaler Fassung) für 25 Euro erworben (hier das Jahrbuch 2018 für 9,99 Euro). Und weil das noch nicht genug war, kaufte ich mir für jeweils 1 Euro auch einzelne Ausgaben von 2015 und 2017, in der Kinderwagen getestet wurden, dazu. Und was soll ich sagen:
Stiftung Warentest testet Kinderwagen (2015)
Plötzlich gab es gar keine „Auswahl“ mehr, denn kein einziger Kinderwagen hat „sehr gut“ abgeschnitten — weder bei Stiftung Warentest und erst recht nicht bei Öko-Test.
2015 hat bei Stiftung Warentest nur ein Kinderwagen mit „gut“ abgeschnitten:
Gut
- Der Britax Go (damals 950 Euro).
Befriedigend
Nur „befriedigend“ haben folgende drei Kinderwagen abgeschnitten:
- Das Knorr-Baby Voletto Sport (620 Euro)
- Das ABC-Design Turbi S6 (330 Euro)
- Das Hauck Malibu XL All in One (350 Euro)
Ausreichend
„Ausreichend“ (was auch immer das bedeuteten soll, im Zusammenhang mit der Sicherheit und Unversehrtheit unserer Kinder) waren:
- Der Bugaboo Cameleon3 Base (970 Euro)
- Der Gesslein F6 Air+ (680 Euro)
- Der Hartan Topline S (720 Euro) (mit Softtragetasche)
- Der Maxi-Cosi Mura 4 Plus (750 Euro) (mit faltbarem Kinderwagenaufsatz)
- Der Musty Evo (570 Euro)
- Der Naturkind Terra plus (880 Euro)
- Der Peg Perego Book Pop-Up Modular (1000 Euro) (mit Gestell S)
- Der Teutonia BeYou V2 (915 Euro) (mit Tragetasche Vario Plus)
Mangelhaft
Und tatsächlich haben zwei Kinderwagen, trotz ihrer sehr stolzen Preise, sogar mit „mangelhaft“ abgeschnitten:
- Der Joolz Day Earth (950 Euro) und
- Der Stokke Trailz (1350 Euro)
Stiftung Warentest testet Kinderwagen erneut (2017)
2017 hat Stiftung Warentest den Test mit neuen Kombi-Kinderwagen-Modellen wiederholt — mit ebenso niederschmetternden Ergebnissen.
Gut
Immerhin haben diesmal drei Kinderwagen mit „gut“ abgeschnitten:
- Der Britax Go Big (damals 995 Euro) — mit Sportwagen und Wanne.
- ABC Design Condor 4 (600 Euro)
- Joolz Geo Earth (1000 Euro) — mit Sportwagen und Wanne.
Befriedigend
„Befriedigend“ waren nur zwei Kinderwagen:
- Moon Nuova City (500 Euro)
- Joie Chrome DLX (400 Euro)
Ausreichend
Die Mehrzahl der getesteten Kinderwagen schnitt wieder mal mit „ausreichend“ ab:
- Hauck Maxan 4 Trio Set (550 Euro)
- Naturkind Vario Pro (950 Euro) (wegen Kippgefahr, ansonsten der Beste und v.a. schadstofffrei!)
- Osann Pep (299 Euro)
Mangelhaft
Und dieses Mal schnitten sogar ganze vier Kinderwagen mit „mangelhaft“ ab, nämlich:
- Bugaboo Buffalo (1080 Euro)
- Teutonia Bliss (1040 Euro)
- Bergsteiger Capri (400 Euro)
- Knorr-Baby Noxxter (600 Euro) — damals noch ohne Kippsperre
Was mich immer wieder verwundert, ist, dass gerade die hochpreisigen Modelle regelmäßig auf den hinteren Plätzen landen. Was nicht so tragisch wäre, ginge es hier nicht um die Sicherheit und Gesundheit unserer Kinder!
Der einzige Kinderwagen, der nicht schadstoffbelastet ist und sowohl eine gute Tragetasche (die nicht einengt und lang genug ist) als einen guten Sitz hat, ist
der Bitrax Go Big (995 Euro). Zusätzlich lässt er sich auch noch auf verschiedenen Untergründen gut fahren.
Konstruieren „nach Gefühl“?
Solche Testergebnisse machen mich einfach sprachlos.
- Kann es wirklich SO SCHWER sein einen anständigen, d.h. schadstofffreien und kindgerechten Kinderwagen zu entwerfen und zu produzieren?
- Warum arbeiten bei der Entwicklung nicht Osteopathen, Orthopäden und Ingenieure nicht mit den Herstellern zusammen?
Stattdessen werden die Tragetaschen offenbar „nach Gefühl“ entworfen — anders kann ich diese Ergebnisse nicht erklären:
Vier- bis sechs Monate alte Babys passen nicht mehr in die Wanne:
- Naturkind Terra Plus
- Maxi-Cosi Mura 4 Plus
Die Füße vier bis sechs Monate alter Babys stoßen an:
- Peg Perego Book Pop-Up (2015)
- Maxi-Cosi (2015)
- Mutsy (2015)
- Hauck (2017)
- Osann (2017)
Babys können nicht flach liegen:
- Bugaboo Cameleon 3 Base
- Joolz Day Earth
- Stokke Trailz
- ABC Design Condor 4
- Bugaboo Buffalo
- Joolz Geo Earth
- Osann Pep
- (teilweise Britax Go)
Der Grund dafür ist, dass die Liegefläche einen festen Winkel hat. Beim Britax Go lässt sich dieser immerhin variieren, optimal sei diese Lösung laut Warentest aber auch nicht.
Öko-Test testet Kinderwagen (2015)
Nachdem wir nun eine gute Übersicht haben, was die Funktionalität und Sicherheit von Kinderwagen angeht, möchte ich im folgenden Teil einen Blick auf die Schadstoffbelastung werfen.
Die teuersten beiden Kinderwagen haben hier den Vogel abgeschossen, indem sie über so hohe Schadstoffwerte verfügten, dass sie praktisch nicht verkehrsfähig sind!
Zu hohe Schadstoffbelastungen fand man 2015 bei den Kinderwagen von
- Stokke,
- Bugaboo
- und Maxi-Cosi.
Sowie 2017 bei den Modellen von
- Bergsteiger,
- Knorr-Baby
- und Teutonia.
Da fragt man sich doch: was machen die mit dem ganzen Geld, wenn nicht den FÜR DAS KIND bestmöglichen Kinderwagen zu entwerfen?
Auch wenn das Kind nicht damit „nicht in Berührung kommt“, so ein verbreitetes Argument, so doch die Mutter — die dann dieselben Schadstoffe z.B. über die Muttermilch an das Kind weiter gibt — sowas muss eine Produktionsfirma von KINDERwagen doch berücksichtigen!?
Selbst WENN es noch keine genauen Studien gibt, die bestätigen, ab welcher Konzentration oder bei welcher Expositionsdauer bestimmte Schadstoffe und Chemikalien tatsächlich gesundheitliche Auswirkungen haben, so sollte man doch eher der Philosophie „auf Nummer sicher gehen“ folgen und nicht der „ein Auge zudrücken“.
Vorsicht ist besser als Nachsicht, gerade wenn es um Kinder geht — sollte dieser Grundsatz nicht für jede Firmenpolitik gelten?
Die Firma „Bugaboo“ sieht das offenbar anders. In ihrer Stellungnahme heißt es z.B., dass sie keinen Grund darin sehen, bei ihren Kinderwagen „Grenzwerte für Spielzeug für Kinder von unter 36 Monaten“ 3 anzuwenden. Aha.
Mir ist jedenfalls wichtig, dass mein Kind nicht permanent irgendwelchen auf Dauer schädlichen Substanzen ausgesetzt ist.
Ganz egal, wer mir welche „plausiblen“ Erklärungen präsentiert, warum dieser oder jener Wert „vernachlässigbar“ oder „irrelevant“ ist, solange es keine randomisierten kontrollierten Langzeitstudien (dem „Goldstandard“ wissenschaftlichen Studiendesigns) gibt, die ausdrücklich getestet haben, wie sich das Ausgesetztsein gegenüber bestimmten, in Kinderwagen verwendeten Stoffen und Ausdünstungen über eine längere Dauer (wir sprechen hier von monate- bis jahrelanger Exposition), auf die Gesundheit der Kinder auswirken, bin ich lieber „zu vorsichtig“.
Obwohl auch die Stiftung Warentest die Kinderwagen auf ihren Schadstoffgehalt hin prüft, werfe ich (bei Produkten, denen auch ich im Alltag ständig ausgesetzt bin bzw. die ich täglich benutze oder konsumiere) trotzdem erst noch einen Blick in die Öko-Test, bevor ich eine endgültige Entscheidung treffe. Denn:
Öko-Test-Ergebnisse von 2015
Schauen wir uns also die Ergebnisse des Kinderwagen-Tests von Öko-Test Jahrbuch Kinder und Familie 2015 an.
Gut
Mit „gut“ haben nur zwei Kinderwagen abgeschnitten:
- Der Naturkind Terra Koala (858 Euro) (+ Tragenest) und der (2,0)
- Stokke Xplory und Carry Cot Complete (1129 Euro) (2,4)
Letzterer überrascht, da gerade der Stokke Trailz (1350 Euro) bei der Stiftung Warentest im selben Jahr (2015) mit „mangelhaft“ abgeschnitten hat — und zwar gerade aufgrund überhöhter Chlorparaffinwerte.
Testsieger bei der Öko-Test ist der Naturkind Kinderwagen mit Korkgriffen und Bezüge aus Bio-Baumwolle, gefüllt mit Schafschurwolle aus biologischer Tierhaltung. Auch hier konnten allerdings halogenorganische Verbindungen nachgewiesen werden. Abzüge gaben auch Ecken und Kanten am Schiebergelenk und eine nicht sofort einrastende Verriegelung.
Beim Stokke Xplory konnte man immer noch erhöhte Mengen an phosphororganischen Verbindungen (TDCPP, TCPP und/oder TCEP) nachweisen, allerdings enthielt er — im Vergleich zu den anderen Kinderwagen — zumindest keine weiteren Schadstoffe. Kritisiert wurde von Öko-Test ansonsten nur die etwas kurz geratene Liegewanne.
Befriedigend
„Befriedigend“ waren:
- Britax B‑Dual 4 + Softtragetasche (569,98 Euro)
- Emmaljunga Mondial Duo Combi (839 Euro)
- Hartan Lite XL 502 (685 Euro)
- Teutonia Be You Cool & Classic + Softtragetasche (889,80 Euro)
Ausreichend
Mit „ausreichend“ schnitt ab:
- Peg-Pérego Book Plus Sportivo + Navetta XL (569 Euro)
Mangelhaft
Und sogar „mangelhaft“ waren:
- Bugaboo Basis Cameleon³ + Bekleidungsset (939 Euro)
- Maxi-Cosi 68105940 Mura 4 + Aufsatz Dreami von Dorel (582,98 Euro)
- Wonderwalk Kombi-Kinderwagen von Baby Walz (179 Euro)
Beim Britax B‑Dual waren die phosphororganischen Verbindungen erhöht und es fanden sich PAK sowie chlorierte Verbindungen.
Der Emmaljunga enthielt optische Aufheller mit Hautkontakt. Bei den Kinderwagen von Hartan, Teutonia, Bugaboo und Peg-Pérego wurden folgende Inhaltsstoffe, die zur Abwertung führten, gefunden*:
- Optische Aufheller ohne Hautkontakt
- Ersatzweichmacher
- Halogenorganische Verbindungen
- Chlorierte Verbindungen
- Erhöhte Menge Phthalate
- PAK
- Chlorierte Verbindungen
- Eine oder mehrere phosphororganische Verbindungen (TDCPP, TCPP, TCEP), die auch halogenorganische Verbindungen sind.
Du hast einen „nicht verkehrsfähigen“ Kinderwagen gekauft?
Stiftung Warentest weist bezüglich der Rechtslage darauf hin, dass:
„Besitzer eines wegen Schadstoffen als mangelhaft beurteilten Kinderwagens … innerhalb der Gewährleistung ihren Händler dazu auffordern [können], den Mangel zu beheben.„4
Du hast das Recht, entschädigt zu werden und musst dabei nicht auf den Kosten sitzen bleiben!
Zusammenfassung
Tipps zum Kinderwagenkauf
Das sind die Probleme fast aller Kinderwagen:
- Die Tragetaschen sind nach 4 – 5 Monaten zu klein.
- Der Sportsitz ist aber erst ab dem 9. Monat geeignet.
- Die Lehnen sind zu kurz.
- Sitze lassen sich nicht flachlegen.
- Sitze sind zu tief.
- Sitze sind zu lang.
- Sitze können kippen (!).
- Selten haben Kinderwagen eine anpassbare Schieberhöhe.
Darauf solltest du beim Kauf achten:
- Die Rückenlehne des Sitzes ist hoch 50cm oder höher (53cm – 55cm).
- Der Sitz lässt sich flachlegen.
- Die Liegefläche ist mindestens 80cm lang und etwa 35 – 40cm.
- Die Fußstützen lassen sich verstellen.
- Der Kinderwagen ist im Dunkeln sichtbar — entweder hell sein oder Reflektoren haben.
- Ein Kindergurt ist vorhanden.
- Die Matratze ist mittelfest.
- Die Bremsen funktionieren gut und lassen sich leicht feststellen.
- Kann der Sitz kippen? (Passiert schon nicht? Google mal „Kinderwagen einfach umgekippt“…)
- Ist es ausreichend vor der Sonne geschützt?
- Ist es ausreichend vor Regen geschützt?
Fragen, die du dir noch stellen kannst:
- Sind die Griffe höhenverstellbar?
- Lässt sich der Sitzbezug waschen?
- Kannst du ihn schieben ohne ständig mit den Füßen anzustoßen?
- Passt der Kinderwagen in deinen Kofferraum?
- Passt er durch die schmalen Gänge einer Drogerie? Ist er wendig genug für deinen Lifestyle?
- Kannst du ihn schnell auf- und zusammenklappen?
- Kannst du ihn schnell verstellen und umbauen?
- Bist du eher in der Stadt oder auf Feld- und Waldwegen unterwegs? Ist die Federung ausreichend für deinen Lifestyle?
- Hat der Kinderwagen eine Transportsicherung?
- Welches Gurtsystem wird benutzt?
- Ist die Bremse komfortabel erreichbar?
- Gibt es einen Sitzverkleinerer?
- Kann ein älteres Geschwisterkind mitfahren — wie sieht es mit dem Zubehör aus?
In Bezug auf dein Kind gilt:
- Der Kopf deines Kindes ragt nicht über die Lehne hinaus.
- Die Beine deines Kindes baumeln nicht in der Luft herum.
- Dein Kind hat links und rechts etwas Bewegungsfreiheit.
- Der Sitz ist nicht zu tief — zur Not hilft ein Kissen im Rücken.
- Gibt es eine Klimakammer, damit das Kind nicht überhitzt?
- Halten Stoff und Verdeck Zugluft gut ab?
Checkliste kostenlos downloaden
Hier kannst du dir die Liste mit den Punkten, auf die du beim Kauf achten solltest, herunterladen:
Kompromisse, die man eingehen und nicht eingehen sollte
Da es anscheinend einen Kinderwagen, der all diese Punkte erfüllt noch nicht gibt, sind wir als Eltern gezwungen Kompromisse einzugehen (wo man eigentlich keine eingehen dürfte, danke Kinderwagenhersteller). Doch einige Dinge sind einfach nicht verhandelbar:
- Du darfst dein Kind erst in den Wagen setzen, wenn es sich von allein aufsetzen kann (frühestens ab dem 7. Monat).
- Eine Autokinderschale ist kein Ersatz für einen Kinderwagen. Ein Kind sollte darin nur auf sehr kurzen Strecken transportiert werden!
- Wenn du deinen sperrigen, schwer zusammen zu bauenden Kinderwagen beim Besuch in der Stadt lieber im Wagen lässt, dann kauf dir lieber einen kleinen, wendigen und vor allem leicht aufzubauenden Zweit-Kinderwagen dazu. Es geht schließlich um die langfristige Gesundheit deines Babys!
So kannst du die Auswahl schnell reduzieren
Brauchst du das?
Dinge, die optional sind
Kinderwagen super, aber schadstoffbelastet ‑was tun?
Ich möchte darauf hinweisen, dass die Abwertung eines Modells einer Marke nicht automatisch heißt, dass auch alle anderen Modelle derselben Marke gleichermaßen betroffen sind. Wie man bei Stokke sieht, kann ein Modell „mangelhaft“ sein und ein anderes mit „gut“ abschneiden.
Wenn dir keiner der mit „gut“ abgeschnittenen Wagen gefällt oder deine Anforderungen erfüllt, dann kannst du dennoch von den Ergebnissen der Tests profitieren und z.B. einen Griff-Überzug nähen oder kaufen.
Die Wanne kann man zur Not mit einem Bio-Tuch auskleiden (darauf achten, dass es gut fest gemacht ist und dein Kind sich nicht darin einwickeln kann!).
Stiftung Warentest schreibt dazu, dass „besorgte Eltern“ (was soll das überhaupt bedeuten? Gibt es auch nicht-besorgte Eltern? Sollte es Eltern geben, die nicht besorgt sind — in Bezug auf potenziell krebserregende und nachweislich fruchtbarkeitsschädigende Stoffe in Kindernähe?) „die Griffe entfernen oder überkleben und die Regenhaube nicht verwenden [sollten]“. 5
Testurteil deines Wunsch-Kinderwagens gesucht?
Auf der Seite testberichte.de findest du die Übersicht aller getesteten Kinderwagen plus Werturteile:
Hinweis 2020
Fußnoten
- Und das ist kein Vorwurf, schließlich kann man nur etwas in seine Entscheidung einbeziehen, von dessen Existenz — hier insbesondere Schadstoffe — weiß.
- Test 3/2017, S. 64.
- Test 3/2017, S.63.
- Ebd. [Die Gewährleistung gelte zwei Jahre ab Lieferung.]
- Test 3/2017, S.64.
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