Diese Frage ist immer geleitet von den eigenen Grundeinstellungen, wie unseren
- Werten
- Lebensvorstellungen und
- Zielen
Diese werden wiederum von unserem Weltbild und unserer Vorstellungswelt beeinflusst.
Welche ihrerseits geformt werden durch unsere
- Erfahrungen,
- Prägungen (Herkunft, Kultur, Religion/Lebensphilosophien) und
- konsumierten Lerninhalte (inkl. Denkmuster, ‑stile und ‑filter).
Wenn du diese Frage nicht ohne zu überlegen beantworten kannst, dann wissen wir, warum du hier gelandet bist 😉
Wenn du deine Werte nicht kennst und hinterfragst, warum du sie hast und ob es überhaupt deine eigenen sind oder nur unbewusst und unhinterfragt übernommene (z.B. die deiner Eltern oder Freunde oder sonstiger Vorbilder) – dann lebst du nicht dein Leben.
Dann wird dich dein Weg zwangsläufig in eine Sackgasse führen.
Inhaltsverzeichnis
Sind private Ziele unwichtig?
Oft ist es so, dass wir andere besser behandeln als uns selbst. Wir sind nachsichtiger mit ihnen und trösten sie, wenn sie „versagen“.
Mit uns selbst sind wir nicht so tolerant. Da wird oft das Kind mit dem Bade ausgeschüttet. Wir sind erbarmungslos in der Beurteilung unserer Fehltritte. Wir sorgen z.B. durch Selbstsabotage dafür, dass nach einem kleinen Fehltritt auch alles weitere schief läuft, nur damit wir dann sagen können, dass wir Nichtnutze sind, die „eben nie etwas hinkriegen.“ In der Folge wird dann abwechselnd prokrastiniert genetflixt und sich dafür selbst kasteit.
Viele kennen diesen Widerspruch, dass man, wenn es um berufliche oder schulische Aufgaben geht, alles im Griff hat (oder zumindest die Deadlines einhält). Rückblickend stellt man fest, dass man beruflich ganz schön viele Projekte gemeistert hat, sich hier und da überwunden hat und am Ende als stärkere Persönlichkeit, vielleicht sogar mit der ein oder anderen Urkunde, daraus hervor gegangen ist.
Was die privaten Projekte angeht…hmm. Da lautet die Devise oft:
Wann ist nur dieses „später“??
Im gelobten Land namens Morgen 😉
Sind die privaten Verpflichtungen (auch uns selbst gegenüber) etwa nicht so wichtig?
Oder sind es vielleicht gerade diese, die oberste Priorität haben sollten?
Wenn wir etwa die lange aufgeschobenen Fotobücher der letzten Familienurlaube oder unsere eigene kleine Kurzgeschichte endlich drucken oder einer Freundin in einer schweren Zeit total, mit beiden Ohren, dem Herzen und einfach hundert prozentiger Aufmerksamkeit zur Seite stehen?
Egal wie viele Meetings wir im Jahr abgehakt und auf wie vielen Kongressen, Weiterbildungen und sonstigen Zusammenkünften wir teilgenommen haben – in 10 Jahren ist das alles vergessen.
Dass du mit dem Kopf bei der Arbeit warst, während der letzten Stunden, die eine geliebte Person am Leben war; dass du „im Moment keine Zeit“ hattest, „aber vielleicht morgen“(das niemals kommt), mal wieder vorbeischaust zum Plaudern, daran wirst du bis an dein Lebensende denken. (Ich spreche leider aus Erfahrung 🙁 )
Darum frage dich jetzt:
Welche Dinge auf deiner To-Do-Liste sind dir wichtig?
Das kann alles Mögliche sein und ist höchst individuell.
Es kann z.B. die Organisation deiner Hochzeit sein, einer Geburtstagsparty, das regelmäßige Treffen mit deiner Mutter oder Oma oder Freund/in X. Das kann Klavier spielen sein oder ein anderes Hobby. Das kann meditieren oder journaling (schreiben) sein.
Letzteres sollte genauso auf unserer Agenda mit dem Label „wichtig“ stehen wie gesunde Ernährung, regelmäßige Bewegung und Freizeit für den Kopf.
Schmeiß alles raus (Inventur)
Denn seien wir mal ehrlich, was für eine Lebensqualität hat man, wenn man ständig untergründig diesen Druck in der Brust verspürt, den man letztendlich nur auflösen kann, wenn man in sich hineinhört , gerade wenn’s innerlich am Brodeln ist, und alles rauszieht, was da unten wuselt.
Das nach außen Beförderte lässt sich in drei Kategorien aufteilen:
- Du kannst etwas unternehmen.
- Du kannst nichts unternehmen und es ist relevant.
- Du kannst nichts unternehmen und es ist bloße Gedankenspinnerei.
Errichte ein verlässliches Wieder-Aufsteh-System
Als nächstes kann man per Zuordnung schon mal festlegen, wie man diese Dinge (auf)lösen will. Hier kleiner ein kleiner Leitfaden , den z.B. ich nutze:
- (1.) Leeres, sich selbst weiterspinnendes Gedankenkino = LQ-Methode* 1
- (1.) Unerledigtes = Listen -> GTD-Methode
- (1.) Anstehende Termine = LQ + Meditation + Kalender
- (3.) Vergangenes = Papierkorb
- (2.) Bewertung nach abgelegter Prüfung = LQ + Meditation
- (2.) Flug bei mittlerer bis starker Flugangst = LQ + Meditation
Das schafft schon mal eine gute Ausgangsbasis.
Doch trotzdem: ein perfektes System gibt es nicht.
Du wirst trotzdem immer wieder fallen.
Immer. Wieder. Fallen.
Denn das Leben ist ständig im Fluss.
Es gibt immer Auf und Abs.
Die Natur ist zyklisch und Ruhe- und Aktionsphasen, Spannung und Entspannung wechseln sich kontinuierlich wellenförmig ab.
Damit musst du rechnen.
Du brauchst also eine Methode oder eher ein System, wie du mit der Wechselhaftigkeit des Lebens umgehst.
Prozesse und Gewohnheiten, die weiterlaufen, auch wenn gerade die Welt für dich still steht oder es brennt.
Mentale Einstellungen und Werte, auf die du dich besinnen kannst, um nicht in dunklen Gedankenspiralen zu versinken, sondern einen Sonnenstrahl nach dem nächsten wieder rein zu lassen und zurück ins Gleichgewicht zu finden.
Auf und ab.
Alles in der Natur folgt diesem Rhythmus.
Du musst lernen, wieder aufzustehen.
Immer. Wieder.
Und bei der nächsten Krise, beim nächsten Problem nicht wieder so überrascht sein, dass es dir den Boden unter den Füßen wegzieht.
Mit jedem Sturz lernst du etwas mehr. Nein, du legst dir KEINEN Panzer an, um den Schmerz zu betäuben!
Tu das bitte nicht, das ist der falsche Weg.
Elastizität und Gleichgewicht statt Panzer und Kampf
Du darfst empfindsam bleiben, aber etwas resilienter werden.
Es muss nicht nur Schwarz und Weiß sein.
Ein elastisches Schwingen um die stabile Mitte, das hilft dir weiter.
Mögen die Stürme toben, die Erde beben – wir bauen ein festes Fundament (deine Werte, Persönlichkeit und Systeme), damit du immer auf elastischen und gerade deshalb unerschütterlichen Grund fällst.
Einen Teil meines persönlichen Systems habe ich oben angerissen. Es funktioniert für mich so bislang ganz zuverlässig. Seit ich es bewusst für mich eingerichtet habe, bin ich gelassener und ruhiger geworden.
Denn ich vertraue darauf.
Die östliche Kultur setzt sich seit tausenden von Jahren mit diesem beobachtbaren Wechsel in der Natur auseinander und sie haben einige weise Sprüche und „Methoden“ überliefert, die auch hier im Westen in den letzten Jahren nicht ohne Grund immer mehr Anklang finden (buchstäblich!).
Nein, es ist nicht egoistisch ein Treffen abzusagen, ein Seminar ausfallen zu lassen oder sich sogar mal einen Tag krank zu melden, „nur“ um sich auszuruhen, zu sich zu finden, seine Akkus wieder aufzuladen und wieder als Herr seines Lebens, mit einem klaren, fokussierten Geist, hinauszutreten.
Was wäre denn die Alternative?
Naja, ganz klar: der totale Zusammenbruch.
Die andere Seite sieht immer (ja wirklich, wissenschaftlich erfasst sogar) etwa so aus (Regelkreis-Modell):
- Erschöpfung ignorieren.
- Sich zwingen weiter zu machen.
- Sich immer weiter überwinden und zur Arbeit/Treffen hin quälen.
- Müdigkeit mit Kaffee kompensieren.
- Nicht mehr schlafen können.
- Evtl. Genussmittel wie Alkohol konsumieren.
- Infektionen bekommen – Immunsystem fährt runter.
- Sich weiter zwingen.
- Und immer so weiter.
Die Folgen sind noch lange vor dem ersten Herzinfarkt oder etlichen kleinen Krankheiten und Wehwehchen, mit denen dein Körper versucht, dich auf seinen baldigen Zusammenbruch hinzuweisen (#organsprache):
- Depressive Verstimmung.
- Burnout.
- Angstzustände.
- Angststörungen.
- Klinische Depression.
Als wäre das noch nicht genug, spiegelt sich unser innerer Zustand auch noch in unserer Umgebung wider:
- die Kinder „drehen durch“,
- Sachen gehen kaputt,
- es kommt immer wieder zum Streit,
- usw.
Und das hat keine ominösen, metaphysischen Gründe. Nein. Das liegt ganz einfach daran, dass du hibbelig bist, unkonzentriert und gereizt bis zum Anschlag.
Du kannst dir das weg reden: Nein, bei mir kommt es doch nicht zu einem „Zusammenbruch“. Niemals. Soweit würde ich es ja nicht kommen lassen. Der Stress/Schlafmangel ist nur „vorrübergehend“. Jetzt gebe ich alles und danach erhole ich mich. Ich bin doch kein Waschlappen. Ich bin eine Kämpfernatur, ein Vorbild. Und so weiter.
Aber weißt du was?
In erster Linie bist du ein organisches SYSTEM.
Und die REGELN, nach denen so ein System arbeitet, sind UNIVERSELL.
Es handelt sich um Gesetzmäßigkeiten, die in unserer vierdimensionalen Welt immer gleich ablaufen. Nach demselben Muster. Die Abläufe sind komplex, ja. Im Kleinen kann man nicht genau sagen, wie, wo und wann es dich am Ende erwischen wird.
Aber eins ist klar: Der Stein fällt immer nach unten.Ohne Ausgleich – bei andauernder negativer Rückkopplung – bricht ein System zusammen.
Damit es nicht soweit kommt, ist es unbedingt NOTWENDIG, dass du dir die Zeit für dich nimmst, wenn du sie braucht. (#übernimmverantwortungfürdeinleben)
Du brauchst keine Angst zu haben.
Es wird nicht zu einer lästigen „Angewohnheit“, dass du dir fortan – nur um der Balance wegen – regelmäßig und eventuell auch plötzlich wirst solche längeren Auszeiten nehmen müssen.
„Ausgeglichen sein“ bedeutet ja, dass man (ständig) im Gleichgewicht ist.
Und vom Gleichgewicht braucht man keine Auszeit 😉
Manchmal reichen schon 10 Minuten. Manchmal braucht man länger. Je nachdem, wie lange und wie intensiv du dich ausgepowert hast – mental oder physisch.
Und dann ist es in Ordnung den Yoga-Kurs abzusagen und die Stunde Zuhause einfach mal intuitiv zu tun, was man eben stattdessen lieber tun möchte.
Auch wenn man nur auf dem Bett liegt und an die Decke starrt, auch wenn man 10 Folgen Grey’s Anatomy oder Gilmore Girls, Buffy oder Fringe guckt (noch jemand im Nostalgie-Fieber?) oder nur heult oder tanzt.
Es ist egal.
Es ist in Ordnung.
Hauptsache man sagt:
- Der Schmierzettel deines Lebens – für die Umprogrammierung deines Unterbewusstseins #1
- Du kannst nicht mehr? Zieh die Notbremse
- Kristallklare Prioritäten dank Klarheit – 17. Februar 2021
- Prägende Kindheitserinnerungen – Teil 1 – 16. Februar 2021
- Die Eisenhower-Methode – 29. Januar 2021
Fußnoten
- * LQ steht für die Liquidator-Methode aus dem Buch „Wie ich meine Ängste besiegt habe und Sie es auch können“ von Georg Gross (Affiliate-Link)
Schreibe einen Kommentar