Wie du deine pauschal abgezogenen Energietaler wieder zurück eroberst
In diesem Beitrag gebe ich dir den Grundriss eines transformierenden Programms für dein Unterbewusstsein. Es soll eine tägliche Erinnerung an das Wesentliche sein:
Du bist genug.
Denn dass du das weißt und damit meine ich: wenn dein Unterbewusstsein davon überzeugt ist und keinen Zweifel mehr daran hat, dann haben wir ein solides Fundament, auf dem wir aufbauen können.
Und als grandiosen Nebeneffekt hättest du mehr Energietaler für das Etablieren neuer Gewohnheiten, das verfolgen deiner Ziele und natürlich dem Aussuchen der passenden Pastasauce.
So. Und jetzt nimm ein Blatt Papier oder so einen schönen bunten Haftnotizzettel und einen Stift und schreibe auf – ordentlich, so dass du es lesen kannst:
- Es ist nicht meine Schuld.
- Ich bin genau richtig so, wie ich bin.
- Ich übernehme Verantwortung.
- Ich bestimme bewusst meine Warums und meine Werte und handle nach ihnen als meinen höchsten Prinzipien.
- Mein Ziel ist es, meine Vision (von mir und meinem Leben) zu leben.
- Ich vertraue mir, dass mein Bestes reicht, um meine Ziele zu erreichen.
- Umwege gehören dazu. Ich gehe einfach weiter.
Das beinhaltet folgende Grundgedanken:
1.
Ich habe mein Bestes getan, mein jüngeres Ich zu schützen, um in dieser garstigen Welt zu überleben.
Für das, was mir angetan wurde, trage ich keinerlei Verantwortung oder Schuld.
Meine Noten definieren nicht meine Intelligenz oder meinen Wert.
Ob ich einen Job habe oder nicht und welchen definiert nicht meinen Wert.
Wo auch immer ich heute stehe: ich habe es mir NICHT ganz alleine zuzuschreiben und es ist OK.
2.
Ich will etwas ändern, vielleicht sogar mich selbst, aber nicht, um fremde Erwartungen zu erfüllen oder Dinge zu kompensieren. Alles an mir ist gut so, wie es ist und muss nicht verbessert werden. Ich will trotzdem an mir arbeiten, aber meine Intentionen dahinter sind:
- Ein selbstbestimmter Mensch zu werden, selbstwirksam zu sein, mich inspiriert und ohne jeden Zweifel kreativ auszudrücken.
- Alle Fesseln, die mich irgendwie daran hindern, die meiste Zeit im Hier und Jetzt zu leben, abzustreifen.
- Den Druck (ich „sollte/müsste eigentlich“) auf meiner Brust los zu werden.
- Meine Ängste zu durchschauen und ihre Wurzeln auszurotten.
3.
Ich kann nichts für meine Herkunft, die Schulen, auf die ich geschickt wurde und die Umstände, die damit einher gingen.
Ich kann nichts für meine Eltern und mein frühes Umfeld und für die meisten Entscheidungen, die ich basierend auf fremden Glaubenssätzen, Werten und Weltbildern, die ich (wie es jedes Kind tut) mit der Muttermilch eingesogen habe, getroffen habe und die mich auch heute noch maßgeblich prägen und mein Leben in lenken.
Ich kann nichts dafür.
Denn mir wurde nicht beigebracht, in mich hinein zu hören. Meine Stimme herauszufiltern aus dem kakophonen Stimmgewitter in mir drin.
Meine Werte zu hinterfragen. Mich zu fragen, was ICH eigentlich will und warum. Mich zu fragen, was meine Möglichkeiten sein könnten, wenn die Stimmen leise wären.
Ab jetzt übernehme ich aber die volle Verantwortung für mein Leben.
Denn jetzt wurden mir die Augen geöffnet.
Ich will der Einzige sein, der die Richtung bestimmt, in die sich mein Leben bewegt.
Ich will der Einzige sein, der festlegt, wie mein Alltag verläuft.
Ich akzeptiere die Tatsache, dass ich es ab jetzt selbst in der Hand habe zu entscheiden, wie man mit mir umgeht und redet und wie nicht.
Ich akzeptiere die Tatsache, dass ich allein dafür verantwortlich bin, neue Gewohnheiten zu etablieren, die mich meinen Zielen näher bringen.
Ich akzeptiere, dass ich alleine festlege, wie ich meine Lebenszeit täglich nutze – und wie viel sich ein anderer davon abzapfen kann und warum.
Ich entscheide.
4.
Werte bilden das Fundament unserer Persönlichkeit. Basierend auf diesen Grundüberzeugungen suchen wir uns Prinzipien, denen wir bewusst (sofern sie uns bewusst sind) oder unbewusst (wenn sie unhinterfragt sind) folgen. Werte sind unsere Leitsterne und als solche leiten sie unser Denken und Handeln.
Schließlich sind Werte oft die Antwort auf die Frage, warum wir etwas getan, nicht getan oder entschieden haben, wenn wir selbst fassungs- oder ratlos da stehen und uns fragen: Ja, warum eigentlich? Warum habe ich so entschieden und nicht anders? Welcher Teufel hat mich da geritten?
Bei negativen Resultaten sind oft „negative“ Werte im Spiel: Angst, Misstrauen, Minderwertigkeit.
Ich mache mir die negativen Werte, die bisher mein Leben bestimmten, bewusst und setze an ihre Stelle positive, die mich von nun an meiner persönlichen Version eines ausgeglichenen, inspirierten und zufriedenen Lebens näher bringen werden:
Tag für Tag ein Stückchen mehr.
5.
Ich bestimme von heute an, welche Stationen ich im Leben anvisiere und wo ich am Ende ankommen will. Ich erlaube mir, mir eine schöne Zukunft vorzustellen. Ich widerstehe, meine Wünsche klein zu halten und nach Mittelmäßigkeit zu streben. Das bedeutet nicht, dass ich größenwahnsinnig werde oder überheblich.
Ich erlaube mir, an das zu glauben, was ich sein könnte.
Wenn ich mir etwas vorstellen kann – dann kann ich es auch realisieren. Meine Vision von diesen Möglichkeiten zieht mein Leben magnetisch in diese Richtung.
Dabei ist mir bewusst, dass ich mitpaddeln muss.
6.
Mir ist bewusst, dass das Leben wechselhaft ist und die Endstation kein fester Punkt sein wird. Ich versteife mich daher nicht auf ein festes Bild meiner „perfekten“ Zukunft. Was ich anstrebe, ist ein Gleichgewicht. Das beinhaltet die Fähigkeit, flexibel auf Veränderungen und Schicksalsschläge zu reagieren.
Ich vertraue mir, dass ich die Gewohnheiten entwickeln und die Werkzeuge finden werde, um meine Vision zu verwirklichen.
7.
Ich akzeptiere, dass es kein geradliniger Weg sein wird. Ich werde stolpern, ich werde fallen, ich werde alles in Frage stellen. Aber ich werde wieder aufstehen, mich sammeln und weiter gehen. Ich vertraue darauf, dass meine Routinen und Systeme mich auch über Hängepartien hinweg tragen werden. Sie bilden eine stabile Basis, die Rückschläge abfedern wird.
So.
Diesen Zettel heftest du jetzt bitte an deinen Spiegel, sodass du ihn jeden Tag siehst.
Er soll in der Umbauphase deines Unterbewusstseins und Selbst das Backup-Programm darstellen.
Warum das alles?
Diese Entscheidung muss auf deinen bewusst definierten Werten basieren, die dich deinen Zielen im Leben näher bringen.
Wie sollst du sonst die richtigen Prioritäten setzen?
Und Prioritäten – das ist das, worum es im Leben geht.
Wir sind nur eine begrenzte Zeit auf der Erde, sie kann schneller rum sein, als wir denken. Daher ist das, was wir täglich tun – das Leben.
Dein Leben.
Du bist liebenswert.
Wenn du ohne klare Richtung herumeierst – oder auf ein Ziel hinarbeitest, das du nicht hinterfragt hast und dessen Warum du nicht kennst, dann ist Stagnation dein Schicksal. Mit einem Rattenschwanz an negativen Glaubenssätzen über dich selbst
- nie schaffe ich etwas,
- nie kann ich etwas durchziehen,
- nie kriege ich etwas hin,
- nie erreiche ich meine Ziele,
- niemand kann jemanden wie mich lieben,
- ich bin ein Versager,
- ich habe … nicht verdient,
- usw.
Solche Gedanken gehören hoffentlich sehr bald der Vergangenheit an.
Du wirst lernen, die Stimmen, die das behaupten, als das zu erkennen, was sie sind: unhinterfragte Automatismen. Überbleibsel schlechter Prägungen. Lügen. Falsche Programme. Alles, nur nicht die Wahrheit über dich.
Warum ich davon überzeugt bin, obwohl ich dich überhaupt nicht kenne?
Weil ich so viele Menschen kenne, die das von sich dachten und denken und es einfach nicht stimmt.
Jeder Mensch will im Grunde „gut“ sein. Vor allem als kleine, hilflose Kinder, die sie einst waren, wollten sie, wolltest DU einfach nur:
- Geliebt werden. (Grundbedürfnis)
- Umsorgt werden. (Grundbedürfnis)
- Versorgt werden. (Grundbedürfnis)
- Gehört werden. (Grundbedürfnis)
- Umarmt werden. (Grundbedürfnis)
- Ernst genommen werden. (Grundbedürfnis)
Wurden diese Grundbedürfnisse nicht erfüllt oder gar missachtet, selbst wenn es nur eines davon war, dann musste das kleine Kind, das ein jeder von uns einst war, das kompensieren.
Laut dem Psychotherapeuten des vorigen Jahrhunderts, Alfred Adler, erfährt sich jedes Kind als mangelbehaftet. So lernt es schon früh seine Größe, Motorik oder was sonst den Eltern noch nicht passt und worin es sich aufgrund der Äußerungen und Reaktionen für „minderwertig“ hält, zu kompensieren – indem man besonders viel lacht oder besonders mutig ist und wenig weint 1.
Wenn man älter wird und die Triebe erwachen, kommt es auf die bisherige Biografie und das Elternhaus an, ob man sie auslebt, unterdrückt, kompensiert oder sublimiert.
Die Pubertät ist eine der größten Umbauphasen unseres Lebens, das Gehirn wird umstrukturiert, laut Forschung steigt der Schlafbedarf entsprechend an, den wir aber nicht decken können, weil irgendjemand darauf besteht, dass der Unterricht in Allerhergottsfrühe beginnen muss…
Die Emotionen kochen, es kommt zu Missverständnissen, man hat vielleicht das Bedürfnis sich zurückzuziehen oder im Gegenteil, sich mit Menschen zu verbinden und dann kommen die Eltern mit ihren Regeln und ihren uralten Erziehungsmethoden und die Schule dazu, mit ebenfalls völlig veralteten und lebensfremden Plänen nicht gerade für Inspiration sorgt in einer Phase, in der man sich selbst entdecken und erfinden möchte und eigentlich für alles offen ist.
Was ich damit sagen will:
Es war nicht leicht. Für die meisten von uns.
Vielleicht bist du gerade mittendrin. Vielleicht ist es schon ewig her.
Doch die vergangenen Erfahrungen und wie unser Umfeld und wir damit umgegangen sind, prägen sich tief in unsere Gehirnzellen ein.
Erfahrungen und ihre Verarbeitung formten unsere Schnellstraßen im Gehirn, setzten Trigger, führten zu Kompensationsstrategien und sind „schuld“ an unseren
- aktuellen Gewohnheiten,
- Denkweisen,
- dem Umgang mit Emotionen,
- unserem sozialen Status,
- unseren Überzeugungen und Glaubenssätzen
- und unserem Selbstbild.
Deine bisherigen Gedanken und dein bisheriges Verhalten haben dich an den Punkt gebracht, an dem du jetzt bist.
Wenn du dein Leben rumreißen möchtest, musst du an Strategien arbeiten, die diese Punkte betreffen:
- Ineffektive, sinnlose Gewohnheiten abstreifen und effektive Routinen und Gewohnheiten etablieren.
- Negative Gedankenspiralen stoppen und nicht wieder in alte Denkmuster zu verfallen.
- Deine Emotionen akzeptieren und konstruktiver mit ihnen umgehen.
- Akzeptieren, dass du ein soziales Wesen bist, dem es auch mal gut tut, von anderen gehört und gemocht zu werden.
- An dich glauben und dich an einem positiven Bild von dir und deiner Zukunft orientieren und ausrichten.
- Dich selbst akzeptieren, dir vertrauen und sich um dich kümmern, wie du dich um andere kümmerst.
Wie du die Punkte im einzelnen bearbeitest, werde ich in einzelnen Beiträgen auf diesem Blog darlegen.
Doch für’s Erste:
Schnapp dir einen Zettel und los geht’s!
- Kristallklare Prioritäten dank Klarheit – 17. Februar 2021
- Prägende Kindheitserinnerungen – Teil 1 – 16. Februar 2021
- Die Eisenhower-Methode – 29. Januar 2021
Fußnoten
- Grundbegriffe der Psychoanalyse, aufgerufen am 18.01.2021.
Schreibe einen Kommentar